Damit Pferde auch im Winter ausreichend mit Trinkwasser versorgt sind, müssen die Tränken frostsicher sein. Diese Systeme eignen sich für Offenstall und Weide.
Damit Tränken frostsicher sind, muss die Wasserzuleitung unterhalb der Frostgrenze im Boden eingegraben sein. Diese liegt in Deutschland, je nach Gebiet, zwischen achtzig und einhundertzwanzig Zentimetern. Steigrohre, die von dieser Zuleitung nach oben zu den einzelnen Tränken gelegt werden, sollten isoliert werden, wenn sie länger als ein Meter sind.
Ab dieser Länge reicht die Erdwärme nicht mehr aus, um das Steigrohr frostfrei zu halten. Dann ist eine zusätzliche Isolierung erforderlich, die auch bei Nässe noch funktionieren muss. Isolationsschläuche aus geschlossenporigem Schaum, die kein Wasser aufnehmen, gibt es zu einem Meterpreis ab zehn Euro im Baumarkt.
Edelstahl: Heizbare Standtränken für Weiden und Offenställe
Mit einer frostsicheren Zuleitung haben Sie bereits die halbe Miete. Die andere Hälfte ist das Tränkebecken – auch dieses muss eisfrei gehalten werden. Standtränken mit offener Wasserstelle sind eine von mehreren Möglichkeiten. Auf einem isolierten Aluminium- oder Edelstahlghäuse, welches die Steigleitung vor Frost und Beschädigung schützt, liegt eine Trinkschale auf.
Diese Schale liegt auf einem Wiegebalken, der auf der Seite ein Gegengewicht hat. Trinkt ein Pferd, neigt sich der Wiegebalken und öffnet das Wasserventil. Die Trinkschale füllt sich – das zunehmende Gewicht schließt das Ventil wieder. Die maximale Füllhöhe der Tränke lässt sich ganz einfach durch das Verschieben des Gegengewichts einstellen.
Eine elektrische Niederspannungsheizung unterhalb der Trinkschale sorgt für das Warmhalten des Systems. Die Heizung ist mit einem Thermostat ausgestattet, der sich bei einer Umgebungstemperatur von fünf Grad einschaltet. Der Stromverbrauch liegt zwischen sieben Watt im Stand-by-Betrieb und zweihundert Watt bei voller Heizleistung.
Die Heizung wird mit einem Transformator betrieben, der die Netzspannung von 230 auf 24 Volt herabsetzt. So soll sichergestellt werden, dass es nicht zu Verletzungen kommt, sollte ein Tier an die Leitungen gelangen. Diese Tränken sind bis minus dreißig Grad frostfrei und stellen Wasser für bis zu zwölf Pferde zur Verfügung. Damit sind sie besonders für Weiden und Offenställe interessant.
Ball- und Klappentränken: Frostfrei ohne Heizung
Klappentränken funktionieren ohne Heizung. Im Grunde sind solche Tränken „nur“ gut isolierte Kunststoffboxen, die nach dem Prinzip eines Spülkastens funktionieren: Entnommenes Wasser fließt sofort nach. Durch die ausgezeichnete Isolierung wird die Wassertemperatur über lange Zeit bei drei bis zehn Grad gehalten. Die Wasserzufuhr erfolgt von unten, Steigleitungen müssen nach Herstellerinformation nicht isoliert werden, da die Erdwärme ausreicht, um sie frostfrei zu halten.
Um ans Wasser zu gelangen, heben die Pferde die Klappe an. Das lernen sie für gewöhnlich recht schnell – eine Eingewöhnungszeit von ein bis vier Tagen reicht den meisten Tieren. Nach dem Trinken fällt die Klappe selbständig zu. Das macht einigen Lärm, was weniger die Pferde als vielmehr die Anrainer stört. Klappentränken im Wohngebiet können für Unmut sorgen – es sei denn, Sie sind kreativ und bauen eine Art Absenkautomatik ein, wie man sie von Toilettendeckeln kennt.
Manko: Das Prinzip der Klappentränke funktioniert nur, wenn regelmäßig Wasser aus der Tränke entnommen wird – steht das Wasser unbewegt zu lange, dann friert es auch trotz der besten Isolierung ein. Mindestens fünf bis acht Pferde sollten so eine Tränke benutzen – dann soll sie bis minus zwanzig Grad frostsicher sein.
Klappentränken eignen sich gut für abgelegenere Weiden und Ställe, auf denen größere Pferdegruppen gehalten werden.
Balltränken funktionieren nach dem gleichen Prinzip, sind aber deutlich leiser. Statt der Deckelklappen verschließen schwimmende Bälle die Trinklöcher von innen. Beim Saufen drücken die Pferde diese nach unten. Auch hier gilt, dass mindestens fünf Tiere die Tränke benutzen sollten. Dann soll sie bis minus zwanzig Grad frostsicher sein, ab fünfzehn Pferden sogar bis minus vierzig Grad.
Thermoquelle für Standorte ohne Strom- und Wasserleitungen
Was tun, wenn die Winterweide oder der Offenstall nicht über einen Wasser- und Stromanschluss verfügt? Dann ist die Thermoquelle eine gute Lösung. Das Wasser kann aus einem Bach oder Weidebrunnen entnommen werden. Die Thermoquelle ist mit einer leichtgängigen Membranpumpe ausgestattet und wird auf einer Betonplatte, möglichst direkt über dem Weidebrunnen, angebracht.
Das Gehäuse isoliert auch den Ansaugschlauch, und die Erdwärme des Brunnens hält die Pumpe bis circa minus fünf Grad frostfrei. Bei niedrigeren Temperaturen oder bei starkem Wind am Aufstellort muss eine Petroleumheizung in Betrieb genommen werden. Je nach Größe der Flammeneinstellung verhindert sie das Einfrieren der Pumpe bis zu Temperaturen von minus fünnfundzwanzig Grad.
Bei einer Füllmenge von gut zwei Litern hat die Petroleumheizung eine Brenndauer von rund vierzehn Tagen. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Weidepumpe, die im Unterschied zur Thermoquelle mit einem Gasbrenner ausgestattet ist.
Thermoeimer für selteneres Wasserschleppen
Frostgeschützte Thermoeimer sind eine günstige Variante für Standorte ohne Wasser- und Stromanschluss. Ganz ohne Wasserschleppen geht es nicht, aber man muss es seltener machen, weil das einmal angeschleppte Wasser im doppelwandig aufgeschäumten Eimerhalter über Stunden eine trinkbare Temperatur hält.
Eine Schwimmerabdeckung schützt die Wasseroberfläche vor Vereisung; der tellerförmige Schwimmer ermöglicht Pferden ein natürliches Trinken und wird gut angenommen.
Im Innenstall werden diese Systeme nicht eingesetzt. Dort wird auf heizbare Tränkebecken mit Rohrbegleitheizung oder auf ein Umlaufsystem zurückgegriffen. Hier geht’s weiter zu den beheizbaren Tränken für den Innenbereich.
Thermo-Quell Mod. 640 mit 2 Tränkstellen (80 Liter)
An dieser Balltränke können zwei Pferde gleichzeitig trinken. Jede Öffnung wird durch eine Kugel verschlossen. Beim Trinken schieben die Tiere die Kugel zur Seite. Nach dem Trinken verschließt die Kugel die Öffnung wieder. Die Tränke hat ein Fassungsvermögen von 80 Litern und ist frostsicher bis - 25 °C. Die Tränke hat eine Größe (L x B x H) von 100 cm x 60 cm x 56 cm.
Thermotränke DUO (100 Liter)
Die Thermotränke DUO hat ein Volumen von 100 Litern und ist für die Wasserversorgung von bis zu 30 Tieren geeignet. Sie hat eine hohe Isolierung und wird durch nachfließendes Wasser frostfrei gehalten. Sie besitzt ein Schwimmerventil mit einem Wasserdurchfluss von bis zu 35 l/min und benötigt keinen Stromanschluß. Die Tränke hat eine Größe (L x B x H) von 108,5 cm x 70 cm x 52,5 cm.
JFC Thermoeimer - Tränke - stromlos frostsicher bis -20°C
Der isolierte Thermoeimer von JFC schützt vor Einfrieren und ermöglicht den Zugang zu Trinkwasser während der Wintermonate. Die PU-geschäumte Wand isoliert und die Schwimmertränkschale verhindert das Einfrieren der Wasseroberfläche. Wenn die Tiere auf den Schwimmer stoßen haben sie Zugang zu Wasser. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Eimer, zwei Schwimmerschalen (1 gr + 1 kl) und ein Reinigungsstopfen.
JFC Isoliertes Tränkebecken (25 Liter)
Dieses Tränkebecken verwendet zum Verschließen statt eines Balls eine leichte Elipse, die von den Tieren leichter zur Seite gedrückt werden kann. Abmessungen: 620x560x350 mm
BREUAILY 24V Beheizte Schwimmertränke mit Ablaufstopfen
Beheizbares Tränkebecken aus Edelstahl, robust, langlebig, leicht zu reinigen. Die Wasserschale kann das Wasser erwärmen und die Wassertemperatur um 30°C halten. Das Kabel ist mit einer robusten Anti-Biss Gummimanschette ausgestattet.